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Das Leitbild des ÖREK 2030

Den Wandel klimaverträglich und nachhaltig gestalten!

Die Philosophie des ÖREK 2030: Raum für Wandel

2.1

Die nächsten zehn Jahre erfordern weichenstellende Entscheidungen und Maßnahmen zur Erreichung der vereinbarten Klimaziele bis 2030 und für den Weg zur Klimaneutralität. Es ist eine zentrale Aufgabe der Raumentwicklung und Raumordnung dazu einen Beitrag zu leisten. Vor diesem Hintergrund hat das ÖREK 2030 den Anspruch, Antworten auf folgende Fragen zu geben:

  • Welche Beiträge können durch räumliche Planung und Entwicklung für die Bewältigung des Wandels zu einer klimaneutralen und nachhaltigen Welt geleistet werden?
  • In welchem Zustand sollen die Räume und Regionen Österreichs an die nächsten Generationen übergeben werden?
  • Wie sollen die knappen räumlichen Ressourcen im Sinne eines größtmöglichen Gemeinwohls genützt, verteilt und gestaltet werden?
  • Wie soll sich Österreich an der europäischen Raumentwicklung beteiligen?

Das Leitmotiv des ÖREK 2030 ist daher „Raum für Wandel!“. Der Wandel prägt das ÖREK 2030 in mehrfacher Hinsicht:

„Mit dem ÖREK 2030 ist Österreich für die raumplanerischen Herausforderungen der kommenden Jahre gewappnet. Nun gilt es die Entwicklungsvorstellungen unter die Leute zu bringen, Bevölkerung und Behörden für die Maßnahmen zu sensibilisieren und dafür zu sorgen, dass sie umgesetzt werden. Hierfür braucht es Überzeugungskraft, politischen Willen und viel Ausdauer.”

Lukas Bühlmann, Raumplaner, Rosshäusern/Schweiz

Wandel findet statt!

Das ÖREK 2030 steht unter dem Eindruck dynamischer Veränderungsprozesse. Dynamik und Veränderung sind in unserer modernen Gesellschaft an sich nichts Neues, sondern können sogar als ihr Wesensmerkmal bezeichnet werden. Neu sind jedoch die Dimensionen und die Intensität des Wandels. Dürren, Starkniederschläge, Stürme, Hitzeperioden zeigen die Präsenz der Klimakrise. Die Covid-19-Pandemie führt vor Augen, wie vernetzt und verletzbar die globalisierte Welt geworden ist. Die Digitalisierung revolutioniert die Arbeits- und Freizeitwelten, die sozialen Kontakte oder die mediale Kommunikation. Bevölkerungswachstum und eine älter werdende Gesellschaft sind mit großen Herausforderungen verbunden. Globale Megatrends konfrontieren die Gesellschaft mit schwer zu beeinflussenden Entwicklungen.

Dieser aktuelle Prozess des Wandels ist mit Unsicherheiten, hohen Risiken und großen Herausforderungen, aber auch mit Chancen verbunden. Das ÖREK 2030 reagiert auf die großen Megatrends und die damit einhergehenden Herausforderungen.

Wandel ist nötig!

Die Bewältigung der großen Herausforderungen benötigt globale, europäische, nationale, regionale genauso wie lokale Transformationsprozesse. Das trifft ganz besonders auf die Klimakrise zu.

Das ÖREK 2030 ist dabei eingebettet in das Geflecht internationaler, europäischer und nationaler Vereinbarungen, die Orientierung für die  notwendigen Transformationsprozesse vorgeben. Dazu zählen die Nachhaltigkeitsziele der UNO im Rahmen der Agenda 2030 ebenso wie die Klimaziele der Europäischen Union oder die nationalen Klimaziele. Österreich hat sich verpflichtet, diese Vereinbarungen in seinen nationalen Politiken umzusetzen.

Den Wandel klimaverträglich und nachhaltig gestalten!

Gemeinsame Aufgabe ist es, eine nachhaltige klimaneutrale und klimaresiliente Welt zu schaffen und den nachkommenden Generationen ein gutes Leben in einer inklusiven Gesellschaft zu ermöglichen.

Es gilt den Raum der Zukunft zu gestalten:

  • mit einer gesunden, sauberen, intakten Umwelt und gleichzeitig einer florierenden und nachhaltig wachsenden Wirtschaft mit attraktiven Arbeitsplätzen;
  • mit gerecht verteilten Chancen auf ein gutes Leben, die es Menschen, die unter schwierigen Bedingungen leben, ermöglichen ihren Lebensstandard zu verbessern;
  • mit Platz für Wohnen, Arbeiten, Produzieren, Lernen, Einkaufen, Erholen, für kulturelle und sportliche Aktivitäten;
  • mit Sicherheit vor Naturgefahren wie Überschwemmungen, Muren, Lawinen, Stürmen oder Waldbränden;
  • mit mehr Raum für die Natur, damit die Arten- und Lebensraumvielfalt erhalten wird und Ökosysteme sich erneuern können;
  • mit Möglichkeiten für alle Menschen, ihre Aktivitäten möglichst ungehindert im Raum auszuüben und die Orte der Wahl schnell, bequem und barrierefrei erreichen zu können.

Viele dieser Bedürfnisse und Wünsche sind jedoch schwer vereinbar, stehen im Widerspruch zueinander und sind mit Konflikten verbunden. Wie können diese nachhaltig und gerecht ausbalanciert werden?

Der Raum und der Boden sind knappe Ressourcen, die nicht vermehrbar sind. Die Gestaltung der beschriebenen Bedürfnisse und Wünsche im Raum erfordert in demokratischen Gesellschaften ständige Abwägungs- und Aushandlungsprozesse.

Kern des ÖREK 2030 ist die „Gestaltung des Wandels“. Dazu werden für die Raumentwicklung Österreichs bis 2030 Grundsätze, Ziele und ein Handlungsprogramm formuliert. Aus diesen werden prioritäre Themen in einem Zehn-Punkte-Programm und Umsetzungspakte für die nächsten zehn Jahre abgeleitet.

Das Leitbild des ÖREK 2030 – Grundsätze für die Raumentwicklung