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Regionale Ungleichheiten bei Wettbewerbsfähigkeit, Wirtschaftsleistung und Einkommensniveau verringern

ZIEL 7

Die Wettbewerbsfähigkeit, das Bruttoregionalprodukt und das Einkommensniveau sind zentrale Indikatoren zur Abbildung der marktwirtschaftlichen Leistung von Wirtschaftsräumen. Damit sind sie auch Maßstäbe für die Erfassung wirtschaftlicher Ungleichheiten. Sie bilden einen Teilaspekt des übergeordneten Ziels der Lebensqualität mit gleichwertigen Lebensbedingungen und deren gerechterer räumlicher Verteilung ab.

Die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Regionen (gemessen an 50 Indikatoren) hat sich in den letzten Jahren im europäischen Vergleich insgesamt verbessert. Die regionalen Unterschiede in der Wettbewerbsfähigkeit zwischen den Regionen innerhalb Österreichs sind im europäischen Ländervergleich sehr gering (Europäische Kommission 2019). Die regionalen Disparitäten in der Wirtschaftskraft (Bruttoinlandsprodukt/EW) haben in den letzten 30 Jahren deutlich abgenommen (Statistik Austria 2019).

Auch die Aufteilung der Wirtschaftsleistung zwischen den großen Stadtregionen und den ländlichen Regionen blieb in den letzten 20 Jahren annähernd konstant (Statistik Austria 2020). Das WIFO-Wettbewerbsradar weist für Österreich im Vergleich das höchste BIP/Kopf in den Nicht-Metropolregionen aus. Die reale Kaufkraft im ländlichen Raum ist europaweit am höchsten (WIFO 2020).

Allerdings können sich die Wirtschaftsleistung und das Einkommensniveau sowie deren Entwicklung innerhalb des ländlichen Raumes unabhängig vom Regionstyp (z. B. mit/ohne Bevölkerungsrückgang) stark unterscheiden. Das bedeutet, dass differenzierte maßgeschneiderte regionale Strategien notwendig sind, damit ein weiterer Abbau regionaler Unterschiede bei Wettbewerbsfähigkeit, Wirtschaftsleistung und Einkommen erreicht werden kann. Insgesamt geht es darum, jene Ungleichheiten in der Wettbewerbsfähigkeit, der Wirtschaftsleistung und beim Einkommensniveau abzubauen, die regionale Entwicklungschancen beeinträchtigen.

Die digitale und physische Erreichbarkeit sicherstellen

Handlungsauftrag 3.7.a:

Die Covid-19-Pandemie hat gezeigt, dass eine flächendeckende Versorgung mit digitalen Infrastrukturen und Diensten, eine entsprechende Ausstattung öffentlicher Einrichtungen sowie die Befähigung der Menschen zur Nutzung der digitalen Möglichkeiten eine zentrale Voraussetzung für gleichwertige Lebensbedingungen darstellen. Der Markt kann eine möglichst ausgeglichene Verteilung nicht sicherstellen. Dafür braucht es eine Unterstützung durch die öffentliche Hand auf allen räumlichen Ebenen.

Mögliche ÖROK-Arbeitsformate und Maßnahmen:

  • Die Einrichtungen von ÖREK-Partnerschaften zu den Themen „Chancen der Digitalisierung nutzen“ und „Regionale Innovationssysteme stärken“ prüfen.
  • Grundlagen für eine faire und effiziente Ausbaustrategie der digitalen Infrastruktur entwickeln.
  • ÖROK-Atlas: Regionaldaten zum Stand der digitalen Versorgung weiter zur Verfügung stellen.

Raumtypen

alle Raumtypen mit raumtypenspezifischer Differenzierung


Relevante Systeme von Akteur:innen

Bund, Länder, Regionen, Städte, Gemeinden, ÖROK


Instrumente

Versteigerung von Mobilfunklizenzen, Förderung für den Breitbandausbau, Regionalbonus, Verkehrsinfrastruktur und Verkehrsangebot, ÖROK-Partnerschaft, ÖROK-Atlas

Ein attraktives Lebensumfeld für Beschäftigte generell, für Frauen im Besonderen und speziell in wirtschafts- und wissensbasierten Diensten in Regionen mit Bevölkerungsrückgang schaffen

Handlungsauftrag 3.7.b:

Die prognostizierte Abnahme der erwerbstätigen Bevölkerung um bis zu 30 % in einzelnen Regionen wird zu einem Arbeitskräftemangel und damit auch zu einem Nachteil in der Standortentwicklung führen. Ein attraktives Lebensumfeld für Beschäftigte ist eine Voraussetzung für das Vermeiden von Abwanderung, die Rückkehr von zur Ausbildung weggezogenen Einheimischen und die Zuwanderung von Arbeitskräften.

Mögliche ÖROK-Arbeitsformate und Maßnahmen:

  • Regionale/räumliche Verteilung der Qualität des Lebensumfeldes von Beschäftigten aufzeigen, Unterschiede sichtbar machen und Empfehlungen für Anpassungen ausarbeiten.
  • Gute Beispiele aufbereiten.

Raumtypen

kleine Stadtregionen und ländliche Verdichtungsräume, ländliche Räume mit geringer Bevölkerungsdichte und Bevölkerungsrückgang


Relevante Systeme von Akteur:innen

Länder, Regionen, Städte, Gemeinden, Arbeiterkammer


Instrumente

regionale Entwicklungsstrategien, LEADER-Strategien, interkommunale Kooperationen mit Ausgleichsmechanismen zwischen Gemeinden, Gemeindefinanzierung, Kulturförderung, Gender Budgeting